Wellnesstrend aus Japan
Shinrin Yoku heißt übersetzt so viel wie „Baden in der Atmosphäre des Waldes“. Der Gesundheitstrend kommt aus Japan, wo Waldbäder zu Therapiezwecken verschrieben werden und zu den staatlich geförderten Präventionsmaßnahmen zählen. Eine gesunde Auszeit in der Natur – und schon bin ich (wie wahrscheinlich die meisten Mamas) hellhörig. Deshalb schließe ich mich Theresa Sommerbichler, der ausgebildeten Bergwanderführerin und angehenden Waldbademeisterin im Gasteinertal, und ihrer Waldbadegruppe an. Und schnuppere Waldluft. Ganz bewusst.
Wie wirkt Waldbaden?
„Im Wald fühlen wir uns schon aus evolutionstechnischen Gründen gut, sicher, geschützt und lebendig.“ weiß Theresa, Kräuterpädagogin und Pflanzenheilkunde Praktikerin in Ausbildung. Die vielen Grüntöne wirken beruhigend auf unsere Psyche, natürlich und harmonisch. Aber nicht nur das: "Die Bäume und Pflanzen kommunizieren untereinander über die sogenannten Terpene. Diese Botenstoffe werden von unserem Immunsystem aufgenommen und positiv verarbeitet, die körpereigenen Killerzellen werden angeregt." Zusätzlich werden Hormone produziert, die vor Herzkrankheiten schützen und uns entspannen. Shinrin Yoku wirkt nachweislich: Wissenschaftliche Studien belegen, dass es unter anderem Kreislauf, Zellaktivität, Blutdruck und Konzentrationsfähigkeit stärkt und entschleunigt.
Achtsamkeit is key.
Die Entspannung setzt tatsächlich schon bei unserer ersten Achtsamkeitsübung ein. Mit geschlossenen Augen lauschen wir dem Wald und kommen an. Mag am Anfang für viele gar nicht so einfach sein, loszulassen und sich „nur“ auf die Natur und die herrliche Ruhe zu konzentrieren. Aber mit jeder Übung gelingt es besser, voll und ganz im Grün abzutauchen. Auf dem „Weg der Stille“, beim Barfußlaufen auf dem weichen Waldboden, beim Kneippen im Bachlauf oder bei der Königsdisziplin des Waldbadens, dem Umarmen von Bäumen. Ja, auch das hab´ ich versucht. Klingt komisch, fühlt sich aber tatsächlich gut an und verfehlt seine Wirkung nicht.
Beim Waldbaden geht es darum, bewusst zu verweilen, die Natur intensiv zu spüren, Hektik, To Do Listen, Deadlines und andere nicht so schöne Gedanken hinter sich zu lassen. Am besten parkt man die gleich zu Beginn in der Waldgarderobe. „Die meisten meiner Teilnehmer:innen vergessen am Ende glatt darauf, ihre Sorgen wieder mit nach Hause zu nehmen.“ schmunzelt unsere Waldbademeisterin und Gründerin von naturesa.at.